ESV Weil am Rhein- Bundesliga Tischtennis
Nichts für schwache Nerven!
Sowohl die Damen in Langstadt als auch die Herren in Weinheim sorgten am Samstag für spannende Unterhaltung. In beiden Spielen ging es auf und ab in einem Wechselbad der Gefühle.
Beim TSV Langstadt begannen das Doppel Vasylieva / Eise furios. Ievgeniia und Lilli machten kurzen Prozess mit Janina Kämmerer / Sonja Busemann. Charlotte und Anna hatten mehr Mühe, sie schafften es aber leider nicht, eine 2:1 Führung und mehrere Matchbälle zu nutzen. Sie mussten in den Entscheidungssatz und unterlagen schlussendlich 2:3. Statt 2:0 stand es 1:1. Und die Partie blieb weiter ausgeglichen. Ievgeniia gewann gegen Anne Bundesmann und Charlotte machte es anfangs der erstmals eingesetzten Inderin Archana Kamath schwer, bis ihr eine dumme Bewegung einen Strich durch sie Rechnung machte. Von Rückenschmerzen geplagt, konnte sie der Nummer eins von Langstadt nicht mehr viel entgegensetzen. Als dann auch Lilli Eise ohne Chance gegen Sonja Busemann verlor, ging Langstadt erstmals mit 3:2 in Führung. Das Spiel drohte zu kippen, denn sowohl Ievgeniia Vasyliva als auch Anna Kirichenko lagen nach Sätzen 0:2 zurück. Doch dann kam die Kämpfermoral der Weiler Truppe zum Tragen. Beide Spielerinnen kämpften sich heran und brachten ihr Spiel doch noch nach Hause. Ein Fragezeichen stand hinter dem zweiten Spiel von Charlotte Carey. Hatte sie ihre Rückenprobleme im Griff oder war sie noch gehandicapt? Doch Charli zeigte ihre professionelle Einstellung. Sie stellte ihr Spiel etwas um und fertigte Anne Bundesmann glatt in 3 Sätzen ab. Ein Punkt war jetzt schon sicher. Lilli Eise zeigte dann ebenfalls Moral, liess sich nicht von ihrer ersten Niederlage und verlorenem ersten Satz beeindrucken und sorgte mit ihrem 3:2 über Janina Kämmerer für den zweiten Saisonsieg der Weiler Damen.
Die Herren standen in punko Spannung den Damen in nichts nach. Beim TTC Weinheim, im Duell der Tabellenschlusslichter ging es für beide Mannschaften um sehr viel. Das Bangen auf Weiler Seite begann schon vor Spielbeginn. Schaffte es Alen Kovac rechtzeitig, vom Coachen der Damen in Langstadt nach Weinheim zum Spiel zu kommen? Es wurde knapp, doch es reichte. Wie wichtig sein Einsatz war, demonstrierte er mit zwei Siegen im Einzel und zwei Doppelsiegen mit Denis Joset. Da auch Jürgen Eise / Marius Riesterer im Doppel punkten konnten, war die Ausgangslage nach den Doppeln mit 2:1 nicht schlecht. Aber die junge Truppe aus Weinheim zeigte Biss. Zuerst musste Denis Joset Timo Müller zum Sieg gratulieren, dann verlor auch Tu Thien Si gegen Daniel Dörsam. Jürgen Eise sorgte mit seinem Sieg gegen Timo Ziener für den Ausgleich und Alen Kovac brachte den ESV wieder in Führung, obwohl er schwer zu kämpfen hatte, der Routinier Holger Weitenauer zwang ihn über die volle Distanz. Dann kam die Zeit der Weinheimer. Zuerst brachten sie Marius Riesterer und Marc Königer eine Niederlage bei, dann verlor auch Denis Joset nach packendem Spiel der beiden Spitzenspieler sein zweites Match und plötzlich zog der TTC Weinheim auf 6:4 davon. War´s das? Weit gefehlt. Tu Thien Si überraschte und brachte den Youngster Timo Müller schier zur Verzweiflung mit seinem Blockspiel. Und Alen Kovac packte seine ganze Routine aus, liess sich vom 0:2 Rückstand nicht aus der Fassung bringen und stellte den Gleichstand wieder her. Im zweiten Spiel von Jürgen Eise ging es hin und her. Holger Weitenauer liess sich einfach nicht abschütteln. Beide hatten mehrere Matchbälle, ehe der Weinheimer etwas glücklich das Spiel gewann. Jetzt war das hintere Paarkreuz gefordert. Im Gegensatz zum ersten Durchgang waren beide hochkonzentriert und motiviert bei der Sache, hatten auch das notwendige Glück und sorgten so für die 8:7 Führung. Das neuformierte Doppel Joset / Kovac begann stark, sie gewannen den ersten Satz klar und entschieden auch den zweiten Satz für sich. Danach knickten sie etwas ein, die Weinheimer Dörsam / Müller stellten sich besser auf die ungewohnte Kombination Abwehr / Angriff ein und glichen aus. Im Endspurt erwiesen sich die beiden Weiler dann aber als die Routinierteren und jubelten mit ihren Mitspielern über den ersten Sieg der Mannschaft.
Doppelspiel am Wochenende!
Nach dem Leckerbissen gegen den Spitzenreiter TSV Schwabhausen vor zwei Wochen erwartet der ESV Weil am Rhein erneut einen Gegner aus Bayern. Diesemal ist der TTC Langweid zu Gast im Dreiländereck. Langweid hat bisher nur einen Sieg auf dem Konto bei vier Niederlagen, Trotzdem ist der Gast nicht zu unterschätzen. Immerhin steht der Sieg gegen den Mitfavoriten TuS Uentrop zu Buche. Auch die Niederlagen waren allesamt recht knapp. Es gilt also alle Aufmerksamkeit und Konzentration auf die bevorstehende Aufgabe zu rIchten. Unsere Mädels im vorderen Paarkreuz haben es mit Katharina Schneider und Martyna Dziadkowiez zu tun, die beide noch nicht so richtig ihre Qualitäten ausspielen konnten. Hinten stehen Maria Krazelova und Martina Erhardsberger auf der Liste. Wenn die Mädels ihre Form halten konnten, sollte es eine machbare Aufgabe sein, wenn auch keine leichte. Es sind auf jeden Fall alle hochmotiviert und bereit, ihr Bestes zu geben. Sie freuen sich auf den Beistand ihres Publikums, das so manchen Punkt durch seine Unterstützungmöglich macht.
Sonntag, 30.10.2016
ESV Weil am Rhein - TTC Langweid
Spielbeginn 14:00 Uhr - Mannschaftsvorstellung 13:45 Uhr
Charlotte Carey auf BBC Wales
Charlotte wurde beim letzten Heimspiel (und davor) von BBC Wales für eine Dokumentation begleitet. Den tollen Beitrag findet ihr unten.
Europameisterschaft für Weiler Damen beendet!
Die Mädels sind zurück von der Europameisterschaft in Budapest. Zufrieden sind die drei allesamt mit dem Verlauf des anstrengenden Turniers. Meistens begann der Tag mit dem ersten Spiel um 9:00 Uhr und endete abends mit dem letzten Spiel um 21:00 Uhr. "Das geht schon an die Substanz", so Anna Kirichenko, die als einzige die Gruppenphase der Qualifikation im Einzel nicht überstand. Nach eigener Einschätzung hatte sie nicht so clever gespielt. Gegen die Belgierin Marchetti führte sie bereits 3:1, musste dann den Satzausgleich hinnehmen und konnte eine Führung im 7. Satz nicht nutzen. Viel Gegenwehr brachte sie zwar auch der Tschechin Dana Chechova entgegen, konnte aber eine 2:4 Niederlage nicht verhindern. Im 3. Match war sie dann gegen die chinesische Spielerin Zhang Xuan, die für Spanien am Start war, ohne Chance. Auch im Doppel an der Seite ihrer finnischen Mannschaftskollegin Annika Lundström unterlag sie der belgisch-griechischen Kombination Marchetti / Zavitsanou. Besser lief es bei ihr im Mixed-Wettbewerb. Zusammen mit dem Esten Aleksandr Smirnov überstanden sie die Qualifikation, ehe sie in der Hauptrunde von den späteren Europameistern Monteiro / Monteiro Dodean gestoppt wurden.
Charlotte Carey zeigte in der Qualifikation eine starke Leistung. Mit Siegen über Egle Stuckyte (LTU) und Ivona Petric (MNE) und einer Niederlage gegen die Ungarin Szandra Pergel sicherte sie sich Platz 2 und damit die Teilnahme an der Zwischenrunde. Hier war Maria Malanina ihre Gegnerin. Gegen das von ihr nicht sonderlich geliebte Abwehrspiel wusste sie nur im 1. Satz ein Rezept. Danach kam die Russin immer besser in Fahrt und beendete die Europameisterschaft für Charlotte Carey im Einzel. Im Doppel war die israelische Spielerin Nicole Trosman an ihrer Seite und die beiden schafften dann auch den Einzug in die Hauptrunde. Hier war dann Endstation. Die schwedisch-ungarische Paarung Matilda Eckholm / Georgina Pota erwies sich als zu stark. Im Mixed mit dem Ex-Weiler Ashley Robinson verloren sie denkbar knapp in 4 Sätzen gegen die Weisrussen Khanin / Trigolos. Pech: alle Sätze gingen in die Verlängerung und leider dreimal zu Ungunsten der beiden.
Ievgeniia Vasylieva hatte es in der Qualifikation mit der starken Litauerin Ruta Paskauskiene zu tun, der sie auch unterlag. Sie hielt sich dafür an den beiden anderen Gruppenteilnehmerinnen schadlos. Die Norwegerin Anna Aasebo und die Slovakin Eva Jurkova hatten der Ukrainerin nichts entgegenzusetzen. Auch sie kam in die Zwischenrunde und traf dort auf Zhang Xuan als Gegnerin, die bereits Anna Kirichenko in der Gruppe besiegte. Es war ein Match auf Augenhöhe, leider mit dem glücklicheren Ende für die Spanierin, die drei von vier gewonnenen Sätzen nur knapp mit 12:10 für sich entschied und damit ein besseres Ergebnis für die Weiler Spitzenspielerin verhinderte. Im Doppel hatte Ievgeniia Pech mit der Auslosung. Sie traf mit ihrer Doppelpartnerin Solomiya Brateyko auf die an Position zwei gesetzte Paarung Paskauskiene / Stuckyte aus Litauen, die dann auch ihrer Favoritenrolle gerecht wurden und die beiden Ukrainerinnen stoppte.
Tischtennis vom Feinsten!
Es war unglaublich, was am Sonntag in der Halle geboten war. Die Weiler Mädels lieferten der Mannschaft des TSV Schwabhausen einen heißen Kampf und verlangten dem Topfavoriten alles ab. Bereits die Doppel waren ein Krimi. Charlotte Carey und Anna Kirichenko hatten dabei das bessere Ende für sich. Ievgeniia Vasylieva / Lilli Eise starteten gut, mussten aber in den Entscheidungssatz und unterlagen schlussendlich. Auch das Match von Ievgeniia Vasylieva gegen Mateia Jeger war an Spannung kaum zu überbieten. Leider stand ihr das Glück nicht zur Seite. Sie verlor sowohl den 4. als auch den 5. Satz denkbar knapp. Als dann auch Charlotte Carey mit dem Abwehrspiel der Spitzenspielerin Yang Ting nicht so richtig zurecht kam, und Lilli Eise und Anna Kirichenko ihre Spiele verloren, dachte man schon, das war´s gewesen. Doch weit gefehlt. Jetzt kam die unglaubliche Aufholjagd der Weilerinnen. Vom Publikum frenetisch angefeuert konnte sich Ievgeniia Vasylieva gegen die bis dato ungeschlagene Yang Ting durchsetzen. Parallel dazu kämpfte Charlotte Carey gegen Mateja Jeger. Sie führte bereits mit 2:0, musste dann den Satzausgleich hinnehmen.Mit Nervenstärke und Tollen Ballwechseln schaffte sie dann doch noch den Siegpunkt. Lilli Eise, die ihre Niederlage gegen Eva-Maria Maier gut weggesteckt hatte, steigert sich gegen Christina Feierabend von Satz zu Satz und holte mit ihrem Sieg auf zum 4:5. Dass Eva-Maria Maier eine Klasse für sich im hinteren Paarkreuz ist, musste dann auch Anna Kirichenko neidlos anerkennen. Schade, dass es nichts wurde mit dem verdienten Lohn für eine tolle Leistung.