Eigentlich war man ohne allzu große Erwartungen nach Dachau gereist. Zum einen musste Ievgeniia Sozoniuk ersetzt werden, die immer noch an Knieproblemen laboriert, zum anderen hat Dachau in den letzten Spielen eine überzeugende Leistung gezeigt, während der ESV nicht an die Form zu Beginn der Rückrunde anknüpfen konnte.
Die Prognose schien sich zu Beginn des Spiels zu bewahrheiten, Beide Doppel gingen an die Gastgeber. Hursey/Lachenmayer unterlagen Winter/Pranjkovic und Ortega/Riliskyte mussten Byun/Itagaki gratulieren. Als dann auch Daniela Ortega gegen Seoyoung Byun klar verlor, stand es bereits 3:0 für Dachau. Aber eine glänzend aufgelegte Anna Hursey sorgte für den ersten Weiler Punkt. Zwar gab sich Sabine Winter nicht so einfach geschlagen, Anna musste nach 2:0 Führung den Satzausgleich hinnehmen, aber dass sie nervenstark ist, bewies sie mit dem Schlussspurt von 7:8 zum 11:8 im fünften Satz. Im hinteren Paarkreuz lies Koharu Itagaki gegen Kornelija Riliskyte nichts anbrennen. 4:1 für Dachau. Was danach folgte, war nichts für schwache Nerven. Der ESV startete eine Aufholjagd, die sich gewaschen hat. Zuerst stellte Lea Lachenmayer unter Beweis, dass sie wieder fit ist und konnte gegen Naomi Pranjkovic den Anschluss herstellen. Im Spitzeneinzel überzeugte erneut Anna Hursey. Die junge Waliserin, die bisher immer etwas Schwierigkeiten gegen Abwehrspielerinnen hatte, zeigte, dass sie sich sehr gut auf das Defensivspiel vorbereitet hatte. Seoyoung Byun, die ihr Metier sehr gut beherrscht, konnte sich nur im dritten Satz aus der Überlegenheit von Anna befreien, diese blieb aber cool und mit 11:9 holte sie das Match. Fast noch bemerkenswerter war der Sieg von Daniela Ortega gegen Sabine Winter, Auch sie führte 2:0, musste dann einen Satz abgeben, aber auch sie blieb nervenstark und konnte mit ihrem Sieg zum 4:4 ausgleichen. Die letzten beiden Spiele mussten die Entscheidung bringen. Es war ein Wechselbad der Gefühle. Zuerst sah es nach einem klaren Sieg von Lea Lachenmayer gegen Itagaki aus, während Kornelija Riliskyte gegen Pranjkovic 0:2 zurück lag. Doch beide Spiel drehten. Lea musste den Satzausgleich hinnehmen, Kornelija steigerte sich und glich ebenfalls aus. Zu diesem Zeitpunkt war noch alles möglich. Sieg, Niederlage, Unentschieden, keiner konnte auch nur andeutungsweise eine Prognose abgeben. Während sich dann Naomi Pranjkovic als nervenstärker erwies, sie hielt Kornelija Riliskyte im Schlussspurt in Schach, zeigte sich Lea Lachenmayer am Ende abgebrühter und sorgte mit ihrem Sieg für das Unentschieden.
Was für ein Spiel! Es war ein würdiger Abschluss einer tollen Saison.